Unsere Nachbarskinder sind im Vergnügungspark. Sie fahren Achterbahn. Freiwillig juchzend, glucksend, das Herz hüpft, den Magen lüpfts. Ich fühle mich in Zeiten wie diesen auch auf einer Achterbahn, weder freiwillig noch juchzend, eher himmelhochjauchzend zu Tode betrübt. Und das ohne manisch-depressiv zu sein. Ich habe nur das Gefühl die Welt um mich herum dreht nicht mehr rund.
Ich verbringe ein paar Tage im Alpental, lache mit Gleichgesinnten, greife nach den Sternen, fühle mich frei und ungebunden. Gleichzeitig fallen in der Ukraine weiter Bomben, flüchten Menschen, verlieren Liebste. Ich fahre unter blauestem Himmel durch die Dreiseenlandschaft, bade im spiegelglatten glitzernden Wasser und weiss nicht, dass in diesem Moment im Nahen Osten Terroristen brutal Zivilisten überfallen.
Das Klima spielt verrückt, die Menschen auch. Abbrechen und ausbrechen, um wieder aufzubrechen, immer wieder und trotz allem. Sich eine Atempause, eine Auszeit gönnen, ein kleines Glück einfangen, so wertvoll, um das Realität gewordene Unvorstellbare auszuhalten.
Balance halten in Zeiten wie diesen, wo sich die Welt zur Achterbahn wandelt.
herzlichst
barbara esther
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