grenzenlos

«Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein». Wer kennt es nicht, das Lied von Reinhard Mey aus dem Jahr 1974. Die Realität aber ist eine andere. Begrenzter Raum im Flugzeug, Blick auf die Wolken nur durch ein kleines Oval. Kein Rauskommen, kein sich in die Wolken fallen lassen. Kein Tanz im fluffigen, weichen Weiss. Kein schwereloses in den Himmel Träumen. Klaustrophobie statt Freiheit. Die Realität setzt Grenzen. Über und unter den Wolken. Staatsgrenzen, Gartenzäune, Fremdsprachen und all die eigenen Grenzen, von der Gesundheit über die Intelligenz bis zum Portemonnaie. Tatsachen, die Grenzen schaffen.

Passt nicht. Ist nicht schön. Zurück auf Feld 1.

 «Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein», sang einst Reinhard Mey und singt er heute noch, und wir halten uns fest daran. Ich schaue aus dem Fenster. Bis zum Horizont schieben sich Wolken und Wölkchen über- und untereinander, zirrenfein und watteweich. Im Westen leuchten sie rosig rot in der untergehenden Sonne. Ich stelle mir vor, ich steig aus und ich dreh mich schwerelos im Himmelsrund. Luftschlösser ringsherum. Ich hebe ab, ich träume. Alles ist gut im Hier und Jetzt.  Unendlich, masslos, bodenlos – Gefühle sind grenzenlos, so denn wir sie zulassen.

Passt. Ist schön. Ich bleib auf Wolke 7. Da, wo sich Grenzen sprengen lassen und Träume grenzenlos sind.

herzlichst
barbara esther

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