nicht für nichts

Ich habe eine Spaghettigabel mit Kurbel gekauft. Mensch muss sich das vorstellen. Statt die Gabel zu drehen, um die Spaghetti aufzuwickeln, drehe ich oben am Stiel der Gabel an der Kurbel und die Gabel dreht sich von selbst. Faszinierend, wollte ich haben. Benutzt habe ich sie bis heute nicht. Dafür bin ich fasziniert, was für Blödsinn der Mensch sich andrehen lässt. Eigentlich ist die Kurbelgabel viel komplizierter als die simple Gabel. Statt, dass ich mit einer Hand die Gabel drehe, und die Spaghetti in den Mund hebe, muss ich mit einer Hand die Gabel festhalten und mit der anderen an der Kurbel drehen, und wenn die Gabel voll ist, die Hand wechseln, und die Nudeln in den Mund schieben. Ich habe ein Hilfsmittel gekauft, das den Prozess erschwert, statt erleichtert. Wenigstens ist die Gabel aus Holz und Metall. Es hätte nämlich schlimmer kommen können. Es gibt sie auch mit Plastik und Batterie. Da drückt mensch ein Knöpfchen, und die Gabel dreht sich im Uhrzeigersinn. Das ist für ganz Faule und erleichtert das Spaghettiaufwickeln vielleicht effektiv.

Vermeintlichen Unsinn gibt es auch andernorts. Eine Anwaltskanzlei im Wallis sucht einen CHO, einen chief officer of hapiness. Das ist nicht ein glücklicher Chef, sondern einer, der verantwortlich ist, dass alle Mitarbeitenden glücklich sind. Ist kein Witz, der Chef dieser Anwaltskanzlei soll nämlich ein Raubein sein und will das kompensieren. Wenn der Glücklichmacher sein Handwerkwerk versteht, ist er nicht für nichts, dann will ich auch so einen.

Und damit ich den Spaghettikurbler nicht für nichts gekauft habe, wer ihn haben möchte, soll sich melden, ich verschenke ihn.

herzlichst
barbara esther

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