Als wäre Odysseus nicht lange genug unterwegs gewesen, wurde er jetzt auch noch auf den Mond geschickt. Welches Abenteuer ihn dort erwartet, ist nicht bekannt, ob nur der Mann im Mond, eine Göttin oder Zaubererin namens Luna. Was man weiss, ist, dass sein Gefährt umgekippt, was heisst, er bräuchte den Zauber, soll seine Penelope nicht vergebens auf ihn warten. Dass der Mensch jetzt auch den Mond zumüllt, ist uns nicht entgangen.
Odysseus und der Mond sind im Jahr 2024 n. Chr. nicht das einzige Paar, das man sich bisher kaum hätte vorstellen wollen. So haben sich auch Mensch und Schwein, man möchte sagen zum Schweinsch vereint. 69 Genmanipulationen machen es möglich, dass ein Mensch jetzt mit einer Schweineniere lebt. Will man sich vorstellen, dass dereinst ein Pferdeherz oder Affenhirn den Menschen retten wird?
Weitere widersprüchliche Paare? Nur zu: Nach dem Pandemie bedingten Boom des homeoffice, in dem Arbeit und Daheim schon gefährlich zu kollidieren begannen, ist jetzt die Steigerung geboren, die workation. Im Engadin kann man arbeiten und nahtlos in den Ferienfeierabend samt Fondueplausch schlitteln. miaEngiadina machts möglich und kapert erst mal die Nerds, Woken und anderen Trendlinge aus der grossen Stadt. Dieses sogenannte Work-Life-Blending ist das Gegenteil von Work-Life-Balance, Fortsetzung vom Auseinander zum Miteinander, wobei das Miteinander sich hier nur bedingt auf die menschliche Interaktion bezieht. Während der Arbeit Ferien machen oder in den Ferien arbeiten, spart Zeit. Ob das effizient ist? Effektiv sicher nicht.
Sind das nun Absurditäten oder neue Realitäten? Wenn ich demnächst in schöner Umgebung, fort von daheim, schreibe, werde ich weder arbeiten noch Ferien machen. Ich werde einfach glücklich sein. Vantüraivel, sagt man im Engadin.
herzlichst
barbara esther
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