Wundersames

Der Vatikan schafft Wunder ab. So steht es in der NZZ am Sonntag. Schade, so ein kleines Wunder wünscht sich doch jede ab und zu. 1970 war noch Hoffnung. Katja Eppstein sang «Wunder gibt es immer wieder» und erreichte damit Platz 3 am ESC in Amsterdam. Nun ja, die Schweiz gewinnt den ESC auch ohne Wunder, nemo genügt.

Sind angesichts der heutigen Welt selbst dem Vatikan Zweifel an Wundern und Göttlicher Macht gekommen? Begründet wird anders. Es gibt zu viele Wunder, will heissen, all die Wallfahrtsorte sind zu geschäftstüchtig, dem Vatikan ist es nicht mehr geheuer all das Wundersame, das geschieht abzusegnen.

Die Bibel erzählt von vielen Wundern, etwa wie Wasser zu Wein wird. Sie kennt weder Fakenews noch Faktencheck. Glaube ist alles. Und wer zu sehr glaubt, endet als Märtyrerin und wird heiliggesprochen. Ein Wunder macht die Geschichten erträglicher. Etwa bei der heiligen Agatha von Catania, die sich um 250 n. Chr. weigerte dem römischen Statthalter zu Diensten zu sein. Da liess dieser ihr die Brüste abschneiden. In der folgenden Nacht soll Apostel Petrus sie im Gefängnis besucht und geheilt haben. Agatha wurde hingerichtet, worauf der Ätna ausbrach. Das nach ihr benannte gesegnete Agathabrot soll das Feuer abhalten und an ihre verlorenen Brüste erinnern.

Heiligsprechen kann nur der Papst und heiliggesprochen wird nur, wer eine Märtyrerin ist oder ein Wunder vollbracht hat. Die Zahl der Heiligen wird sich also reduzieren. Jetzt, wo die Welt mehr denn je Wunder und Heilige brauchen könnte.  Nicht nur vom Papst abgesegnete. Doch, wer macht den Faktencheck?

herzlichst
barbara esther

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